Herzlich willkommen bei „Umwelt und Gesundheit in Nordrhein-Westfalen“

„Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Umwelt, die ein höchstmögliches Maß an Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht.“ (Europäische Charta Umwelt und Gesundheit 1989)

Unter der Überschrift „Gemeinsam für Umwelt und Gesundheit in Nordrhein-Westfalen“ werden Themen des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes auf Grundlage einer integrierten Betrachtungsweise fach- und ressortübergreifend bearbeitet und Lösungsansätze weiterentwickelt.

Zentraler Leitgedanke dabei ist „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz“. Die Arbeit orientiert sich am Vorsorgeprinzip und folgt dem Gesundheitsverständnis der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das lautet: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ (Verfassung der WHO vom 22. Juli 1946).

Das Thema Umwelt und Gesundheit hat in Nordrhein-Westfalen seit langem eine besondere Bedeutung. Nordrhein-Westfalen ist ein Land mit einer hohen Industrie- und Verkehrsdichte und gleichzeitig das bevölkerungsreichste Bundesland. Die Zusammenhänge zwischen Umwelteinflüssen und Gesundheitsbeeinträchtigungen sind hinreichend belegt. Darüber hinaus ist eine sozialräumliche Ungleichverteilung von Umweltbelastungen und daraus resultierenden Gesundheitsbelastungen nachgewiesen. Umweltgerechte und gesundheitsförderliche Lebensbedingungen bilden die Basis für Wohlbefinden und Lebensqualität und können ein Standort- und Wirtschaftsfaktor sein. Die besten Lösungen für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz vor Ort werden durch integrierte Ansätze und fach- und ressortübergreifendes Handeln erzielt.

Bereits im Jahr 2000 hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland ein Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG NRW) auf den Weg gebracht. Schwerpunkte dieses Programms bezogen sich insbesondere auf Projekte und Aktivitäten rund um Verkehr und den Auswirkungen seines Lärm- und Schadstoffausstoßes auf die Gesundheit des Menschen. Gesundes Wohnen war ein weiteres wichtiges Thema. APUG NRW hat im Hinblick auf diese Themen zu einer besseren Informations- und Wissensvermittlung beigetragen und Dialogstrukturen und Kooperationen zwischen den Beteiligten gefördert.

[Mehr Informationen zum Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG) NRW (Zeitraum 2000-2010)]

In der Folge des APUG NRW wurden mit dem Masterplan Umwelt und Gesundheit (MPUG) NRW die oben beschriebenen Zusammenhänge weiter aufgegriffen. Die Betrachtung der sozialen Lage im Zusammenhang mit Umwelt und Gesundheit kam dabei eine besondere Rolle zu. Als integriertes Handlungskonzept, primär für das behördliche Verwaltungshandeln und mit Kommunen als zentrale Handlungsebene, wurden im MPUG NRW Handlungsfelder beschrieben, Handlungsempfehlungen erarbeitet sowie Strukturen und Prozesse entwickelt und geschaffen, die zu einer Verbesserung des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes erforderlich sind. Die Aktivitäten zielten dabei in erster Linie auf Verhältnisprävention, d. h. auf die Schaffung von Rahmenbedingungen für gesunde Umwelt- und Lebensverhältnisse der Menschen und nicht auf individuelle Verhaltensweisen. Der Masterplan wurde dabei als langfristiger offener, lernender Prozess angelegt und bildet die Grundlage für die aktuellen Aktivitäten unter der Überschrift „Gemeinsam für Umwelt und Gesundheit in NRW“.

[Mehr Informationen zum Masterplan Umwelt und Gesundheit NRW (Zeitraum 2013-2021)]

Der Prozess wird mit Blick auf aktuelle Schwerpunkte weiterentwickelt. Zuletzt hat im Juli 2021 das Kabinett der Landesregierung den Beschluss „Gemeinsam für Umwelt und Gesundheit in NRW“ gefasst, der federführend vom Umweltministerium umgesetzt wird. Für die Umsetzung wurde ein Begleitgremium mit Vertreterinnen und Vertretern aus den betroffenen Ressorts und der Staatskanzlei, den kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaft und Wissenschaft, Umwelt- und Verbraucherverbänden und der Beauftragten der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW einberufen.

 

Historischer Überblick

Der Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit ist heute unumstritten. In der Vergangenheit sind dazu eine Reihe von Berichten und Programmen entstanden, die diese Verbindungen zwischen dem Umwelt- und Gesundheitssektor hervorheben. Einige ausgewählte internationale Konferenzen und Programme werden im Folgenden vorgestellt.

Meilensteine

  • 1984:  Strategieprogramm "Gesundheit für alle"
  • 1986:  Erste internationale Konferenz für Gesundheitsförderung (Ottawa)
  • 1989:  Erste Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Frankfurt)
  • 1992:  Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (Rio de Janeiro)
  • 1994:  Zweite Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Helsinki)
  • 1999:  Dritte Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (London)
  • 2004:  Vierte Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Budapest)
  • 2010:  Fünfte Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Parma)
  • 2017:  Sechste Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Ostrava)
  • 2023:  Siebte Europäische Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (Budapest)

[Mehr Informationen zum Historischen Überblick]