Tierhaltung und gesundheitliche Auswirkungen

Die Tierhaltung ist für die nordrhein-westfälische Landwirtschaft sowie für ihre vor- und nachgelagerten Branchen von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Der Trend zu größeren Ställen, zur Konzentration der Tierhaltung in einigen Regionen und zur steigenden Spezialisierung der Betriebe hat sich in den letzten Jahren stetig fortgesetzt.Von Tierhaltungsanlagen gehen Emissionen (d.h. Ausstoß von gasförmigen oder festen Stoffen) wie Ammoniak, Gerüche und Staub aus, die zu Konflikten mit der Nachbarschaft führen können und die Umwelt belasten können. Darüber hinaus gelangen sogenannte Bioaerosole (luftgetragene Partikel oder Mikroorganismen wie z.B. Pilze, Bakterien und Viren) über die Luft aus den Ställen und über die Gülle in die Umwelt. Sie können die Umwelt beeinträchtigen und für Menschen gesundheitsrelevant werden.

In der öffentlichen Diskussion steht dabei insbesondere auch der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung und der Beitrag zur Entstehung von antibiotikaresistenten Keimen. Daneben sind die Belastungen des Bodens und des Grundwassers durch Nährstoffeinträge (Wirtschaftsdüngerverwertung) von besonderer Bedeutung, insbesondere die Stickstoffbelastung spielt hier eine große Rolle.

Zu dem Thema "Keime und Antibiotika/ Resistenzen aus der Tierhaltung und ihre Folgen für die menschliche Gesundheit" wurde im Juli 2014 in Düsseldorf seitens des Umweltministeriums eine erste Fachveranstaltung durchgeführt. Sie hat einen Überblick über den aktuellen Wissenstand zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Keimemissionen aus der Tierhaltung und den Folgen des Antibiotikaeinsatzes gegeben sowie über bestehende Regelungen und deren Wirksamkeit informiert. Untersuchungsbedarf und Handlungsmöglichkeiten wurden unter anderem in Fachforen diskutiert.
Eine weitere Veranstaltung „Antibiotikaresistenz im Spannungsfeld von Mensch, Tier und Umwelt“ die am 23.11.2018 gemeinsam vom Umwelt- und Gesundheitsministerium durchgeführt wurde, hat sich der Thematik im Sinne des sogenannten „One-Health-Ansatzes“ umfänglich angenommen. Hierbei standen die Zusammenhänge zwischen der menschlichen Gesundheit, der Tiergesundheit und der Umwelt im Fokus der Veranstaltung. Weitere Informationen zum Thema „One-Health – Antibiotikaresistenzen“ sowie die Dokumentation der Veranstaltung vom 23.11.2018 finden Sie hier.

Die Landesregierung verfolgt einen vorsorgenden, sektor- und medienübergreifenden One-Health-Ansatz wie auch eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung multiresistenter Bakterien in der Umwelt unter der Einbeziehung von Mensch, Tier und Umwelt.
Ziel ist es, eine weitere Verbreitung und Selektion antibiotikaresistenter Bakterien beim Mensch und in der Umwelt zu verhindern.

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